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Advent in Berlin Mitte

Weihnachtsbeleuchtung Friedrichstraße
Die Weihnachtsbeleuchtung in der Friedrichstraße

Tagsüber hektisch, abends gemütlich – zwischen Torstraße und Mehringplatz zeigt sich Berlin von seiner großstädtischen Seite

Wohl keine Straße spiegelt die Geschichte Berlins wie diese – die Friedrichstraße. Vom multikulturellen Mehringplatz in Kreuzberg über den charmanten Einkaufsboulevard zwischen Leipziger Straße und Unter den Linden bis zur Kreativmeile Richtung Torstraße präsentiert die Straße die Facetten der Hauptstadt auf wenigen Kilometern. Eines haben die verschiedenen Ecken der Friedrichstraße aber gemeinsam: Es ist hektisch, lebendig und vielfältig. Großstadt eben. Nur abends, wenn die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet wird, wandelt sich die Stimmung. Der Lichterglanz sorgt für weihnachtliche Stimmung und wirkt beruhigend. Selbst die wegen der U-Bahn-Bauarbeiten an der Ecke Unter den Linden oberirdisch verlegten Leitungen verschwinden im Lichtermeer des Advents unter Sternen und Sternschnuppen.

Unzählige Geschäfte

Mateusz Hartwich, der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Friedrichstraße, mag diese Ausstrahlung, vor allem zur Weihnachtszeit. Und er freut sich, dass die Weihnachtsbeleuchtung wie in den Jahren zuvor von den Geschäftsleuten und Unternehmen entlang der Friedrichstraße finanziell ermöglicht werden konnte. Mehr als 30 Unternehmen haben Geld zur Beleuchtung dazugegeben. „Vom kleinen Einzelhändler bis zum großen Konzern“, sagt Hartwich. „Die Geschäftsleute zeigen, dass sie sich für den Standort verantwortlich fühlen.“Wenngleich die großzügig über die Friedrichstraße verteilte Beleuchtung schon ausreichen würde, haben sich die Boutiquen, Kaufhäuser und Fachgeschäfte ebenfalls in einen besonderen Lichterglanz gehüllt. Wie ein Ruhepol wirkt zwischen der Hektik des Weihnachtsgeschäfts der Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt, „der schönste Weihnachtsmarkt der Stadt“, wie Mateusz Hartwich sagt.

Anlässe, in die Friedrichstraße zu kommen, gibt es eigentlich das ganze Jahr, denn die Straße hat mit ihren unzähligen Geschäften und Restaurants wieder zu ihrem einstigen Glanz gefunden. Im Norden rund um den S-Bahnhof reihen sich mit dem Friedrichstadt-Palast, dem Quatsch-Comedy-Club, dem Admiralspalast und der Distel die Bühnen, während die passenden Weihnachtsgeschenke Richtung Süden zu finden sind. Vorbei am Kulturkaufhaus geht entlang von „The Q“ Richtung Galeries Lafayette, den Stores namhafter Modemarken, Parfümerien und Juweliere.

In Höhe des Checkpoints Charlie erinnert das vom Künstler Yadegar Asisi geschaffene Panorama der Mauer an das geteilte Berlin, während rund ums alte Zeitungsviertel in Kreuzberg Kaffees und Restaurant Ruhe vom Treiben des Alltags versprechen. „In keiner anderen Gegend gibt so viele Restaurants mit Michelin-Sternen wie rund um die Friedrichstraße“, sagt Mateusz Hartwich. Vom Fischers Fritz und seinem Sternekoch Christian Lohse im Regent (Charlottenstraße 49) über das Margaux (Unter den Linden 78 D) bis hin zum VAU (Jägerstraße 54 D) und Tim Raue (Rudi-Dutschke-Straße 26) reicht die Palette – und ist längst nicht vollzählig.

„Die Friedrichstraße zieht die verschiedenen Gruppen an“, sagt Mateusz Hartwich. Berlin- Touristen, Studenten, Geschäftsleute, Kulturfreunde oder Berliner in Shoppinglaune: sie alle werden in der Friedrichstraße fündig.

(gäd / Quelle: Berliner Zeitung)